Zum Frühling hat sich die Pandemie wieder zu einem großen Problem entwickelt. Wegen der Corona-Krise können wir den so erwünschten und geliebten Gemeindeseder zu Pessach, und ebenso die Gebete in der Neuen Synagoge, leider nicht durchführen.
Unser Rabbiner, Herr Josef Chaim Bloch, begrüßte alle Mitglieder und wünschte ihnen – auch im Namen des Vorstandes – einen koscheren Pessach und einen fröhlichen Jom Tow, und weiters allen gute Gesundheit und alles Gute. „Der Auszug aus der Sklaverei in Ägypten“, schrieb er in seiner Brief-Botschaft, „vor genau 3333 Jahren – den wir mit dem Pessachfest feiern,- von der Gefangenschaft in die Freiheit – bleibt immer aktuell.
Denn der Auszug aus Ägypten war nicht irgendein historisches Ereignis – es war einmal – sondern war die Vorbereitung des Aufbaus des Jüdischen Volkes mit dem Empfang der Tora am Berg Sinai sieben Wochen später, dass uns unseren Lebensinhalt und unsere Lebensaufgabe gab und gibt. Also 100 % aktuell heute wie damals, denn was wäre das Jüdische Volk ohne die Tora – die g“ttlichen Gesetze.
Sowie die Luft für unser physisches Überleben notwendig ist, so ist die Tora unser geistiges Lebenselixier, ohne die wir nicht existieren können. Für dies danken wir dem lieben G“tt mit dem Feiern des Pessachfestes“. Eine Woche vor dem Pessachfest hat unsere Gemeinde die Päckchen mit 1 kg Mazza, 1 kg Mazze-Mehl, eine Flasche Kiddusch-Wein, ein Glas gefillte Fisch und ein Glas Salzgurken zusammengestellt, an ältere Gemeindemitglieder verteilt und ihnen nach Hause gebracht. Es war ein gutes Gefühl (!).
Die Leute bedankten sich herzlich für das feierliche Geschenk (!). Eigentlich ist Pessach ein großes Familienfest, das gemeinsam mit Großeltern und Enkelkindern gefeiert wird. Den Sederabend am 15. Nissan 5781 verwirklichten wir zu Hause mit notwendigen Lockdown-Beschränkungen und geregelten Hygiene- Bedingungen. Es bleibt noch lang in Erinnerung alles, was wir am Seder-Abend 5781, z.B. in unserer Familie, benutzt und gemacht hatten: Die Pessach-Haggada (eine Erzählung über der Auszug der Juden aus Ägypten); die Sederplatte mit den Simanim (Zroa,Ei, Maror, Charosset, Karpas); leckeres Abendessen mit Mazza und 4 Becher Wein; 4 Fragen „ma nischtana“ vom jüngsten Kind; die feierlichen Lieder; Afikoman und vieles anderes. Möge der Ribboino schel Oilom – der Herr der Welt – es uns ermöglichen, Pessach bald wieder gemeinsam feiern zu können, verbunden mit der Hoffnung auf Moschiach, der bald kommen möge.
Volodimir Barskyy