Am Tag, als die Bagger kamen, verlor Ilse Danziger dann doch die Fassung. Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Regensburgs sah, wie der schmucklose, aber doch vertraute und lieb gewonnene Flachbau, der der Gemeinde ein halbes Jahrhundert lang als Gebetsraum und Begegnungsstätte diente, in sich zusammenfiel.
„Der Bagger hat da mit seiner Schaufel reingegriffen. Dann hat er das Gebäude wie mit einer Zange weggezogen. Das war schrecklich. Ein Schock“, sagt Danziger. Erst der Rabbi, Joseph Chaim Bloch, konnte sie wieder beruhigen: „Ilse, hat er gesagt, du darfst nicht die Zerstörung sehen. Du musst daran denken, was hier entsteht.“