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Am 29. April 1945 wurde das Konzentrationslager Dachau durch alliierte Truppen befreit.
Wieder in diesem Jahr fuhr die Jüdische Gemeinde Regensburg nach Dachau zum Gedenktag der Befreiung des Konzentrationslagers. Wie der Organisator, der Leiter des Klubs Schalom Volodomir Barskyy, schon im Bus erläuterte, jährt sich der Tag der Befreiung des KZ Dachau durch amerikanische Soldaten zum 73. Mal.
Volodomir Barskyy konnte 52 Teilnehmer begrüßen – nicht nur aus der Jüdischen Gemeinde Regensburg, sondern auch Gäste aus verschiedenen nicht-jüdischen Organisationen, die traditionell an dem Gedenken teilnehmen, z.B. der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Regensburg und des Freundeskreises Israel in Regensburg.
Bei der Gedenkfeier begrüßte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und gleichzeitig Präsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern, Dr. Josef Schuster, die Anwesenden und forderte in seiner kurzen Ansprache unter anderem eine genauere statistische Aufgliederung antisemitisch motivierter Straftaten, um das Ausmaß besser abschätzen zu können. Anschließend hielt Frau Dr. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, eine bewegende Rede, in der sie auch auf den zunehmenden Antisemitismus einging.
Emotional bewegend war auch der Beitrag der Jüdischen Jugend in Bayern mit der Vorstellung der Lyrikerin Thekla Stoll und dem Vortrag ihres Gedichts „Begegnung“. Den Abschluss bildeten das Totengedenken durch Rabbiner Jan Guggenheim von der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth und das Kaddisch für die in der Shoah Ermordeten. Nach der Kranzniederlegung nutzten auch viele der Mitreisenden die Gelegenheit, mitgebrachte Kerzen zu entzünden. Sie besuchten das ehemalige Krematorium, die Baracke sowie die Fotoausstellung im örtlichen Museum. „Das dürfen wir nicht vergessen!“ – dachten die Regensburger auf der Heimfahrt.
Reinhard Rößler