
Stummfilmwoche: DIE GEZEICHNETEN
Dauer – 95 Minuten
FSK– ab 0
Genre – Drama
Titel – DIE GEZEICHNETEN
Produktion – Deutschland
Erscheinungsdatum – 23.02.1922
Verleih – Deutsche Kinemathek
Regie – Carl Theodor Dreyer
Darsteller – Polina PiekowskajaRichard BoleslawskiAdele Reuter-EichbergThorleif Reiss
STUMMFILM-KONZERT IN DER NEUPFARRKIRCHE (Neupfarrplatz 1)
Live-Musik: Rainer J. Hofmann (Orgel)
Einführung: Nina Goslar (ZDF, Arte-Filmredaktion)



Der Film zeichnet deutlich nach, wie schnell Vorurteile in einem Pogrom gipfeln können. Carl Theodor Dreyer ist wohl der Regisseur, der christliche (und vor allem protestantische) Themen am strengsten und eindrucksvollsten auf Leinwand gebannt hat.
Er zeigt das Schicksal eines jüdischen Mädchens und ihrer Familie aus einer russischen Kleinstadt während der revolutionären Unruhen und Pogrome 1905. Dreyer hat mit russischen Flüchtlingen in Berlin gedreht, dabei auch viele Gespräche mit ihnen geführt, dazu Fotografien und Bücher studiert. So atmen die Landschaftsaufnahmen, die Genre- und Massenszenen eine ungewöhnliche Authentizität. Zugleich entfaltet sich ein beklemmendes Szenario von Aufgeregtheit, Fanatismus und Rassenhass, das schon auf kommende Exzesse vorausweist. [nmz]
