Am 27. Januar 2025 gedachte die Jüdische Gemeinde Regensburg in einer würdigen Gedenkstunde der Opfer des Nationalsozialismus. Die Veranstaltung wurde durch einfühlsame Redebeiträge und tief berührende Musikstücke gestaltet.
Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz- Schwarzfischer begrüßte die zahlreich erschienenen und hochrangigen Gäste. In ihrer Rede warnte sie eindringlich vor dem wachsenden Antisemitismus und betonte die Verantwortung der Gesellschaft, diesem entschieden entgegenzutreten. Bezirkstagsvizepräsident Thomas Thumann bekräftigte in seinem Grußwort die Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde.
Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Regensburg, Ilse Danziger, begann ihre Rede mit einem nachdenklichen Zitat: „Wer seine Geschichte nicht kennt, hat keine Zukunft.“ Sie erinnerte daran, dass Helmut Kohl diese Worte 1995 im Deutschen Bundestag sprach, im selben Jahr, in dem Bundespräsident Dr. Roman Herzog den 27. Januar als offiziellen Gedenktag einführte. „Wir sollten gedenken, uns erinnern und vor allem alles daransetzen, dass sich die Gräueltaten der Schoa niemals wiederholen“, mahnte Danziger.
In ihrer Rede stellte sie eine zentrale Frage: „Was können wir heute tun?“ Die Antwort darauf sei in den heiligen Schriften zu finden: „Alles hat seine Stunde, alles hat seine Zeit.“ Jetzt sei die Zeit des Erinnerns, aber auch des entschlossenen Handelns, um Antisemitismus und jeglicher Form von Hass entgegenzutreten.
„Nie wieder ist jetzt!“, betonte sie und forderte konkrete Maßnahmen, insbesondere Bildungsarbeit und Aufklärung an Schulen und Hochschulen. Sie verwies auf Initiativen wie die Vortragsreihe „Aspekte des Antisemitismus“ an der OTH Regensburg, die einen wichtigen Beitrag zur Auseinandersetzung mit diesem Thema leistet.