
Mirabelka
Buchpräsentation in deutscher und polnischer Sprache
mit dem Autor Cezary Harasimowicz und der Übersetzerin Alexandra Wolfinger
Am Mittwoch, den 19. November 2025, um 19.30 Uhr, wird in Kooperation mit der Professur für Slavisch-Jüdische Studien der Universität Regensburg das Kinderbuch „Mirabelka“ des polnischen Regisseurs, Drehbuchautors und Schriftsteller Cezary Harasimowicz präsentiert.
Cezary Harasimowicz erzählt darin 100 Jahre jüdische Geschichte Warschaus – aus der Sicht eines Baumes:
„Jedes Frühjahr erwacht Mirabelka, ein Mirabellenbaum, im Warschauer Stadtteil Muranów aus ihrem Winterschlaf und kann es kaum erwarten, mit ihren kleinen gelben Kügelchen die Menschen zu erfreuen. Hm, welch ein Duft, wenn diese daraus köstliche Kuchen und Kompott zaubern … Bis es soweit ist, lauschen wir Mirabelkas Gesprächen mit Dorota, lernen „ihre Leute“ kennen und lassen uns von ihr deren jüdische Regeln und Traditionen erklären.
Aber so friedlich bleibt es nicht: In Muranów tauchen Besatzer auf, das Viertel wird zum Ghetto. Es gibt Krieg, Mirabelkas „Leute“ werden abtransportiert, weil sie Jüdinnen und Juden sind, und die Häuser zerstört. Nach dem Krieg kommen neue Menschen, und eine neue Ideologie hält Einzug in Polen. Mirabelka ist immer mittendrin und berichtet von den Geschehnissen, die einen Teil von ihr bis in die USA führen.
Cezary Harasimowiczs Kinder- und Jugendroman ist die Saga einer Familie von Mirabellenbäumen von den 1920er-Jahren bis in unsere Tage, erzählt auf märchenhaft poetische Weise. Es ist ein wichtiges Buch, das diese Geschichte für eine junge Leserschaft einfühlsam erzählt, einen wichtigen Beitrag des Erinnerns an die Schoa, an das Warschauer Ghetto, den Ghetto-Aufstand und mehr leistet.“ (Klappentext)
Bei der Veranstaltung wird der Autor persönlich anwesend sein (dank der Förderung durch die Regensburger Universitätsstiftung pro arte), ebenso die Übersetzerin Alexandra Wolfinger, die an der Universität Regensburg ihren Abschluss im Bachelor Polnische Philologie gemacht hat. Verlegt wird das Buch von Myriam Halberstam im Kinder- und Jugendbuchverlag „Ariella. Jüdisches Leben gestern und heute“, Träger des Deutschen Buchpreises 2024 (https://ariella-verlag.de/).
Die Veranstaltung findet in deutscher und polnischer Sprache statt.
Es sprechen und lesen:
Cezary Harasimowicz, Autor
Alexandra Wolfinger, Übersetzerin
Moderation: Prof. Dr. Sabine Koller, Universität Regensburg
Es ergeht herzliche Einladung!!!

Cezary Harasimowicz wurde 1955 geboren und gehört zu den angesehensten Drehbuchautoren Polens. Seinen internationalen Durchbruch hatte er mit dem Flüchtlingsdrama 300 Meilen bis zum Himmel, der 1989 für den Europäischen Filmpreis nominiert war. Mitte der 1990er Jahre nahm Harasimowicz an der Drehbuchwerkstatt des Sundance Institute von Robert Redford teil. Im Jahr 1997 wurde sein Drehbuch für den Film Bandyta (deutscher Titel: Bastard – Willkommen im Paradies) auf dem Polnischen Filmfestival in Gdynia ausgezeichnet. Die Hauptrolle im Film spielte Til Schweiger, der als bester Schauspieler ebenfalls ausgezeichnet wurde. 2005 schrieb Harasimowicz das Drehbuch für die Verfilmung der Erzählung Unkenrufe – Zeit der Versöhnung von Günter Grass. Mittlerweile sind 10 Spielfilme und Fernsehserien nach Drehbüchern von Cezary Harasimowicz realisiert worden. Neben seinen Drehbüchern veröffentlichte er drei Erzählungen, darunter 2018 den Jugendroman Mirabelka. Er ist Dozent für das Schreiben von Drehbüchern und Mitglied der Europäischen Filmakademie. Harasimowicz ist mit der Schauspielerin Grażyna Wolszczak verheiratet.
Foto: ©Grażyna Wolszczak

Alexandra Wolfinger wurde 1973 in Oberschlesien, Polen, geboren und kam im Alter von neun Jahren mit ihrer Familie nach Deutschland. Nach einem vielseitigen Ausbildungs- und Berufsweg absolvierte sie an der Universität Regensburg einen Bachelor in polnischer und südslavischer Philologie. Nun arbeitet sie freiberuf-ich und widmet sich mit Leidenschaft der Übersetzung polnischer Literatur und Lyrik ins Deutsche. Durch ihre Arbeit möchte sie die Stimmen polnischer Autor:innen sowie die kulturellen Feinheiten ihrer Heimat ins Deutsche bringen und zu einem Austausch zwischen Polen und Deutschland beitragen. Sie ist Mutter von zwei erwachsenen Söhnen und lebt heute in Regensburg.
Foto: ©Alexandra Wolfinger


