„Kürbis, Kätzchen, kecke Kinder: Der jiddische Kinderbuchautor Leyb Kvitko

Leyb Kvitko (ca. 1890-1952) gilt als einer der führenden Autoren der jüdischen Kulturblüte des frühen 20. Jahrhunderts im östlichen Europa. In jiddischer Sprache schuf er eine bunte, phantasievolle und virtuos gereimte Lyrik für Kinder. Dies war sein Lebenstraum und sein Beitrag für eine autonome jüdische Kultur, von den ersten Jahren der ehemaligen Sowjetunion bis zu seiner Verhaftung 1949 während der Terror-Herrschaft unter Stalin. Im deutschsprachigen Raum ist Leyb Kvitko nahezu unbekannt.

Die Ausstellung beleuchtet erstmals das facettenreiche Schaffen Leyb Kvitkos. Mit Bild- und Tondokumenten möchte sie an diese Schlüsselfigur der sowjetisch-jiddischen Kinderliteratur erinnern. Neben Einblicken in Kvitkos Leben und in den kulturellen Kontext der Zeit liegt der Schwerpunkt auf seinen jiddisch-sprachigen Kinderbüchern, deren mal farbenfrohen, mal minimalistisch gestalteten Illustrationen – und den Illustratoren, die sie entwarfen. Die Ausstellung versteht sich als Einladung, in eine von zwei Totalitarismen fast völlig ausgelöschte jüdische Welt voller Charme, Witz, Vielfalt und kindlicher Freude einzutauchen. Sie möchte die Besucher*innen mitnehmen in eine Bilderwelt, die erwachsen ist aus Kvitkos Dichterwort „vielfarbig wie der Regenbogen, wie der Tautropfen im Sonnenaufgang”, so die liebevolle Formulierung von Leyb Kvitkos Ehefrau Betti.

Logo Deutsche ForschungsgemeinschaftDie Besucher*innen sind herzlich eingeladen, zu schauen, zu blättern, zu hören, zu entdecken und wie einst als Kind zu staunen. Die Inhalte der Ausstellung erwachsen dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten literatur- und kulturwissenschaftlichen Forschungsprojekt: „Leyb Kvítko oder Lev Kvitkó? Ein jiddischer (Kinderbuch-)Autor zwischen jüdischer und sozialistischer Revolution“. Das Projekt, angesiedelt an der Professur für Slavisch-Jüdische Studien (Sabine Koller), wird von Caroline Emig, M.A., durchgeführt.

Die Ausstellung kann barrierefrei erreicht werden und verfügt über Sitzgelegenheiten.

Begleitprogramm:

Lesung: „Zug des Lebens – die jiddische Literatur in der Sowjetunion” mit Prof.in Dr. Sabine Koller, Dr. Alexandra Polyan und Caroline Emig (voraussichtlich Mai 2023).

Vortrag im Rahmen der Regensburger Universität für Kinder mit anschließender Führung durch die Ausstellung: 11.Juli 2023, 17:00 Uhr (Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung).

Buchpräsentation mit szenischer Lesung: „Tollpatsch Lemmel” mit dem Übersetzer Peter Comans, der Verlegerin Myriam Halberstam (Ariella Verlag), Projektleitung Prof.in Dr. Sabine Koller und Mitarbeiterin Caroline Emig (voraussichtlich Juli 2023).


Barrierefreiheit: Sollten Sie zusätzliche Hilfsmittel oder Unterstützung für den Besuch der Veranstaltung in Anspruch nehmen wollen, melden Sie sich bitte frühzeitig bei uns. E-Mail: barrierefreiheit.ub@uni-regensburg.de

Veranstaltungsort

schaufenster (Ebene 6), URwalking
Zentralbibliothek, Lageplan
Universitätsbibliothek Regensburg, Universitätsstr. 31, Anfahrt UR

Informationen/Kontakt

Prof. Dr. Sabine Koller
E-Mail: sabine.koller@ur.de    
Projektbeschreibung DFG

Das Event ist beendet

Datum

26 Apr 2023
Expired!

Uhrzeit

Samstag: 09:00 bis 18:00 Uhr
8:00

Ort

Universitätsbibliothek Regensburg
schaufenster (Ebene 6), URwalking Zentralbibliothek, Lageplan Universitätsbibliothek Regensburg, Universitätsstr. 31, Anfahrt UR
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