Am Anfang September 2018 kam in die Jüdische Gemeinde Regensburg eine gute Nachricht. Die Regierung der Oberpfalz hat den Senioren- und Integrationsklub „Schalom“ mit dem Integrationspreis 2018 ausgezeichnet. Schon siebzehn Jahre machen wir unsere großartige Arbeit im Bereich Integration. Von Jahr zu Jahr konsolidieren wir die Verbindungen mit den deutschen Mitbürgern, laden sie herzlich ein zu uns. Im Ergebnis kommen zu unseren Veranstaltungen viele deutsche Freunde. Z.B. Am 10. September 2017, zehn Tage vor Rosch Haschana 5778 und am Regensburger Tag des offenen Denkmals, führten wir unsere nächste Veranstaltung mit den The Klezmer Tunes im Melanchthon-Saal des Evangelischen Bildungswerkes, am Ölburg 2, durch. Damals kamen zu uns 170 Gäste, von ihnen 90 deutsche Mitbürger und 80 Gemeindemitglieder der Jüdischen Gemeinde Regensburg. Am 21. Januar 2018, eine Woche vor dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, eröffnete der Klub „Schalom“ seine 17. Saison. Mit dem Konzert der italienischen Musik „O sole mio!...“ gratulierten uns die führende Künstlerin, Opernsängerin, Solistin des Regensburger Stadttheaters Vera Egorova und die hoch professionelle Pianistin aus Italien, Eugenia Nalivkina. Zur Nachmittagsvorstellung sind 135 Leute gekommen – 67 deutsche Mitbürger und 68 von unseren Gemeindemitgliedern. Am 6. Mai 2018 haben wir zusammen mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland unsere Überlebenden geehrt. Zum „Leonard Cohen Liederabend“ mit der amerikanischen Sängerin Susan Borovsky kamen 120 Anwesende – 65 deutsche und 55 jüdische Leute. Eine große Rolle spielt die gute Beherrschung der deutschen Sprache. Viele Mitglieder des Klubs besuchen bei uns die Deutsch-Sprachkurse. In zwei Gruppen lernen etwa 60 jüdische Personen bei der Lehrerin Frau Julia Osmolovska. Zusätzlich lernen Viele auch in der VHS deutsch. Im Prozess der Integration helfen uns die freundschaftlichen und herzlichen Beziehungen zur Stadt Regensburg, zur städtischen Öffentlichkeit, zum Seniorenbeirat, zum Treffpunkt Seniorenbüro, zur Gesellschaft für Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit, zur Regensburger Gruppe Rf’P, zum „Freundeskreis Israel in Regensburg“, zur Regensburger Universität, zu den Stadträten, zu den örtlichen Prominenten, u.a. Zu unseren Vorstellungen kommen immer die Bürgermeisterin Frau Gertrud Maltz-Schwarzfischer, der 1.Vorsitzende des Seniorenbeirates Herr Josef Mös, der Leiter des „Freundeskreis Israel in Regensburg“, Prof. Dr. Roland Hornung, der 2. Vorsitzende der Gesellschaft für die Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Prof. Dr. Reinhard Rößler, u.a. Bei Vorträgen erzählten sie uns über die deutsche Gesellschaft, über das deutsche Grundgesetz, über die deutschen Bundesländer, über die Geschichte Israels, über unsere Stadt Regensburg. Alle unsere Veranstaltungen, itteilungen, Ausstellungen, Führungen werden in deutscher Sprache realisiert. Viele Vorhaben organisieren wir zusammen mit deutschen Institutionen in Regensburg. Im Bereich der Integration leistet unsere Bibliothek wunderbare Arbeit (die Gründer der Bibliothek Herr Volodimir Barskyy und Frau Natalia Kazakevitch installierten die Bibliothek im Jahre 2002). Vor 16 Jahren zählte der Bücherfond etwa 200 Exemplare, im Januar 2018 – 6000 Exemplare. Es gibt deutsche, russische, englische und hebräische Literatur. Der Zahl der russischen und deutschen Leser wächst kontinuierlich: Im Jahre 2002 waren es nur 40 Leser, heute 500. In der Bibliothek arbeitet auch die Deutsch-Russische Sprachrunde (Leiterin Frau Ingrid Liemant). Eine große Rolle spielen unsere Rubriken: „Erinnerung – unsere Pflicht“, „Die jüdische Geschichte und Gegenwart in Regensburg“, und besonders „Bayern kennenlernen ! “. Wir haben fast alle Städte Bayerns, viele Sehenswürdigkeiten, Denkmale, historische Orte besucht. Und das machen wir weiter. Am 29. April 2018 fuhren wir nach München. Zuerst machten wir eine Stadtrundfahrt durch jüdische Spuren, besuchten das Denkmal für die Opfer des Olympia-Attentats 1972 mit einer Zeremonie des Gedenkens und danach besichtigten wir Schloss Nymphenburg. Am 26. – 28. August 2018, zwei Wochen vor Rosch Haschana, organisierten wir eine dreitägige Exkursionsfahrt nach Berlin. Uns interessierte das jüdische Berlin und danach die historischen Orte und Sehenswürdigkeiten, Reichstag, die Stadt Potsdam mit Schloss Sanssouci. Einmal pro Monat besuchen wir das Stadttheater. Die Mitglieder unseres Integrationsklubs haben alle Möglichkeiten viele Theaterstücke, Opern, Operetten in Deutsch zu besuchen. Integrationsfördernd wirkt auch unser Schachklub als Teil von Klub „Schalom“ (Verantwortlich Herr Volodimir Barskyy). Viele unserer jüdischen Schachspieler sind auch Mitglieder in deutschen Schachklubs und umgekehrt. Der Schachklub liefert sehr gute Erfolge: Im März 2017 z.B. gewann unsere 1. Mannschaft im Purim-Schnellschachturnier (Augsburg) den 1. Platz, die 2. Mannschaft den 3. Platz; am 29. Oktober 2017 gewann die 1. Mannschaft im traditionellen bayerischen Schachturniers in Erinnerung an Otto Schwerdt s. A. (Regensburg) wieder den 1. Platz, die 2. Mannschaft - wieder den 3. Platz. Am März 2018 hat unsere Mannschaft in Augsburg den 2. Platz gewonnen. Die Mitglieder des Klubs „Schalom“ besuchten immer die Begegnungen, Vorträge, Führungen bei der Regensburger Gruppe „Religionen für den Frieden“ (RfP), bei dem „Freundeskreis Israel in Regensburg“, bei der „Gesellschaft für die Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit“, bei der Volkshochschule, bei der Regensburger Universität. Bald bekommen wir die neue Synagoge, neues jüdisches Zentrum und machen dann unsere Arbeit in Richtung Integration noch besser. Die Veranstaltung zur Verleihung des Integrationspreises fand am 10. Oktober 2018 im großen Sitzungssaal der Regierung der Oberpfalz statt. Volodimir Barskyy Leiter des Klub „Schalom“, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Regensburg.