Zur Vorbereitung auf Rosch Haschana 5778 bot Herr Rabbiner, Josef Chaim Bloch, am Sonntag, den 03. September, eine Lehrstunde unter dem Titel „Die Hohen Feiertage“ an. In seinem Vortrag und dem anschließenden Gespräch konnten die zahlreichen Anwesenden viel über den geistigen Gehalt der wichtigsten Tage im jüdischen Jahr erfahren. An Rosch Haschana, sagte er, dem Geburtstag von Adam und Eva, erneuern wir unsere Beziehung zu G-tt und werden mit der ganzen Menschheit beurteilt. Die Worte, die wir im Machsor, dem Feiertagsgebetsbuch, lesen, helfen uns unsere Gefühle zu spüren. Wie jedes Jahr war an Rosch Haschana, dem 20. September – 29. Elul 5777 (Erev Rosch Haschana), 21. September – 1. Tischri 5778 (1. Tag Rosch Haschana) und 22. September – 2. Tischri 5778 ( 2.Tag Rosch Haschana), der Gebetsraum gut gefüllt. Es kamen viele unserer Mitglieder und Gäste, insbesondere aus Israel und Frankreich. Herr Rabbiner, Josef Chaim Bloch, führte die Betenden mit viel Kawana das „Dawnen“ und das „Leinen“. Seine Schiurim über die jüdischen Feste im Monat Tischri, die Ansprache nach der Lesung der Tora und beim gemeinsamen Kiddusch sowie der Klang des Schofars gaben Impulse in den Alltag hinein. Das Taschlich am Spätnachmittag des zweiten Tages Rosch Haschana wurde von gut 26 Personen besucht, die sich am Ufer der Donau nahe der berühmten Steinernen Brücke versammelten und die Taschen nach außen kehrten, um auf diese Weise das Fortwerfen der Sünden zu symbolisieren. Wir haben in Honig getunkte Äpfel gegessen, wünschten einander ein gutes und süßes neues Jahr (Schana Towa u Metuka!) und aßen neue Früchte als Symbole des Neubeginns.
Am Erew Jom Kipur, dem 29. September (9. Tischri 5778), war der Konferenzsaal der Regensburger Gemeinde voll. Alle Männer haben ihre weißen Talesim angelegt, passend zum Weiß des Aron ha Kodesch und der Bima. Nach der traditionellen Begrüßung begann der Rabbiner das Kol-Nidre- Gebet. Nach jeder Wiederholung trug er es lauter vor. Die ganze Gemeinde lauschte angespannt den Worten des Kol-Nidre-Gebetes, wo besonders erklärt ist, dass alle Gelübde und Schwüre null und nichtig sein sollen. Am nächsten Tag wurde der Chasan wieder von Mitgliedern der Gemeinde unterstützt. Am Ende des Morgengebetes, nach der Tora- und Prophetenlesung, gedachten alle bei dem Iskor ihrer verstorbenen Angehörigen. Nach einer dreistündigen Pause setzten wir mit Minchagebet fort und beendeten kurz vor 20 Uhr das Maariw-Gebet. Das letzte Gebet Neila („Das Tor schließen“) endete mit dem Ruf des Schofars. Traditionell stärkten sich die Betenden nach dem Beten und Fasten bei dem herrlichen Kiddusch der Familie Danziger und wünschten sich nochmals ein gutes neues Jahr 5778 und eine gute Besiegelung (Gmar Chatima Towa!).