In den letzten zwei Jahren hat man gelernt, einige Sachen im Leben wertzuschätzen. Vor der Coronapandemie war es normal, dass wir uns getroffen haben, um zusammen Schabbat zu feiern, einander kennen zu lernen, uns mit unserer Tradition auseinander zu setzen und dabei Spaß zu haben. Das alles hat ein wichtiges Gefühl zu Zusammengehörigkeit und Zugehörigkeit gegeben und dieses Gefühl fehlt uns so sehr.
Mit G’ttes Hilfe und unter Einhaltung von den vorgeschriebenen Hygienevorschriften ist es uns gelungen, ein Schabbaton in unserer Gemeinde von 12. bis 14. November 2021 zusammen mit dem Bund Traditioneller Juden und JCommunity zu organisieren. Schabbaton ist ein Zusammenkommen von Juden, mit dem Ziel einen gemeinsamen Schabbat zu feiern. Neben den gewöhnlichen G’ttesdiensten gibt es auch interessante Diskussionen, Torah Unterricht, Unterhaltungspro- gramm und natürlich leckere Schabbat Mahlzeiten. Es kamen ungefähr 50 Teilnehmer aus ganz Deutschland (Berlin, Köln, Stuttgart, Amberg, Regensburg u.a.). Besonders an dem Schabbaton war auch die große Anzahl von jungen Menschen zwischen 15 und 18 Jahren. Es waren vor allem die Teilnehmer der JCommunity Organisation.
Die Leiter von der Organisation haben aus meiner Sicht eine richtige Entscheidung getroffen, nämlich Schabbatonim nicht nur in Berlin zu organisieren, sondern auch in den vergleichsweisen kleineren Gemeinden. Es gibt den Jugendlichen unserer Gemeinde eine Möglichkeit die Kontakte mit anderen Altersgleichen zu knüpfen und einen Einblick in das aktive jüdische Leben zu bekommen. Für alle Teilnehmer war das ein unglaubliches Erlebnis, das wir alle so vermisst haben. Lassen wir uns hoffen, dass es bald die Zeit kommen wird und ein Schabbaton in jüdischen Gemeinden wieder Normalität ist.
Rabbiner Benjamin Kochan.