Gedenken
14. Mai 2018
Schawuot 5778
4. Juni 2018

Erinnerung und Ehrung

Zwei Tage nach dem Lag Baomer, den 6. Mai 2018 (21. Ijar 5778), hat der Klub „Schalom“ den Überlebenden des Holocaust gewidmet.

Die traditionelle Veranstaltung wurde wieder in dem Melanchthon-Saal des Evangelischen Bildungswerks durchgeführt. In den ersten Reihen saßen die ehemaligen Gefangenen der national-sozialistischen Konzentrationslager, die Überlebenden der Ghettos, die in Leningrad Blockierten, die Teilnehmer der Arbeitsfront. Unter ihnen: Genja Danziger (92), Lena Kanjekevitsch (93), Leonid Mednik (91), Ljusja Kaplan (85), Klara Barska (80), Raisa Lade(80), Pjotr Lade(80), Leonid Podolski (86), Boris Wachs(86).

Das Vorstandsmitglied Volodimir Barskyy, Leiter des Klub „Schalom“, begrüßte von ganzem Herzen die Überlebenden, alle, die den Holocaust, Ermordung ihrer Verwandten, Ereignisse und Ergebnisse des Krieges gegen Nazismus überlebten, und
wünschte ihnen gute Gesundheit, ein langes Leben, viel Erfolg, Wohlergehen und alles, alles Gute (!). Er bedankte sich herzlich bei allen Anwesenden: Bei den Mitgliedern der Gemeinde, bei den Vertretern der Öffentlichkeit, bei den deutschen Freunden, bei dem „Freundeskreis Israel in Regensburg“, bei der Gesellschaft für christlich–jüdische Zusammenarbeit, bei der Regensburger Gruppe RfP, bei den städtischen Prominenten. „Der zweite Weltkrieg“, betonte er, „war eine tragische, furchtbare und unvorstellbare Seite in der Geschichte der Menschheit. Das dürfen wir, besonders Jugendliche, nicht vergessen(!). Wir dürfen die sechs Millionen ermordeter Juden nicht vergessen (!). Wenn im Jahr 2008 wir 35 Überlebende hatten, dann sind es heute nur noch 21. Unser Otto Schwerdt, s.A., schrieb in seinem Buch ‚Wenn Gott und die Welt schliefen‘: „Erinnerung - unsere Pflicht!“ Und wir erfüllen immer sein Vermächtnis.“ Herr Barskyy schlägt nun eine Schweigeminute vor. Und alle Anwesenden ehren das Gedenken an die Vernichteten und Verstorbenen – die Opfer des Faschismus- durch Erheben von den Plätzen (!) .Die Vorsitzende der Gemeinde, Frau Ilse Danziger, ehrte die Helden der Veranstaltung mit Nelken und Geschenken.

Im Rahmen des Kulturprogramms des Zentralrates der Juden in Deutschland gratulierten den Überlebenden und allen Gästen die führenden Künstler:

Susan Borofsky (Düsseldorf) – amerikanische Sängerin, Preisträgerin der Manhattan Association of Cabarett, L. Joseph Heid (Duisburg) – Historiker und Literatur- wissenschaftler und Jaromyr Bozenko (Essen) – Pianist. Fast zwei Stunden lang haben sie alle Zuschauer mit dem Leonard Cohen Liederabend herrlich unterhalten. Alle Gäste haben sich an der phantastischen goldenen Stimmen der Sängerin, an der hoch professionellen Klavierbegleitung des Pianisten, an der wunderbaren Moderation des Literatur- wissenschaftlers entzückt. Die 16 vorgetragenen Lieder, vor allem die Lieder „Suzanne“, „So long, Marianne“, „Eli, Eli, Senesh Zahavi“, „Take This Waltz“ ließen niemanden im festlichen Saal gleichgültig und haben dem Publikum viel Freude und Spaß gemacht. 

Und das Lied „Hallelujah“ von Leonard Cohen sangen alle Zuhörer begeistert
mit. Der Applaus für diesen unvergesslichen Nachmittag endete kaum, wobei immer Zwischenrufe „Soll immer Frieden sein!...“ erklangen.

Am Ende wurden alle Zuhörer zum Imbiss mit Kuchen, Knabberei, Früchten, Israelischen Spezialitäten, Wasser, Saft und Wein eingeladen.