Am Sonntag, 19. September 2021, fand wieder ein von der Jüdischen Gemeinde Regensburg mitveranstaltetes, sehr interessantes Konzert des Jewish Chamber Orchestra Munich statt – diesmal nicht in den Räumen des Jüdischen Gemeindezentrums, sondern in einem Veranstaltungsraum des Stadt Regensburg, dem Saal des „Leeren Beutel“.
Zur Aufführung kamen Werke zweier jüdischer Komponisten, die beide im heutigen Tschechien geboren wurden: zunächst die „Suite für Kammerorchester“ von Erwin Schulhoff, dessen Musik aus den 20-er Jahren des letzten Jahrhunderts verschiedenste Einflüsse aufweist, auch aus dem damals aufkommenden Jazz und der Tanzmusik, die er mit der klassischen Musik verwob. Das zweite Stück war „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“, eine lyrische Erzählung des Dichters Rainer Maria Rilke über einen Fahnenträger aus dem Türkenkrieg 1663/64.
Die Komposition von Viktor Ullmann entstand im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau als letzte, die der Komponist noch vor seiner Ermordung fertigstellen konnte. Die Musik wird hierbei durch eingearbeitete Textteile der Erzählung verdeutlicht.
Das acht Personen umfassende Orchester – von Geige und Kontrabass bis Trompete und Posaune unter der Leitung von Daniel Grossmann wurde beim zweiten Stück ergänzt durch Valentin Mirow als Sprecher. Alle Musiker der international zusammengesetzten Besetzung spielten mit Verve und viel Feingefühl, um die von den Kompositionen ausgedrückten Stimmungen gekonnt wiederzugeben. Das Publikum dankte mit großem Applaus.
RR